, ,

Raupe mit großem Appetit

Frühzeitiges Entfernen der Gespinste und das Beschneiden befallener Zweige beugt einem weiteren Befall durch die Gespinstmotte vor – Entsorgung der befallenen Pflanzen oder der Gespinste über den Restmüll oder in kleineren Mengen über die Biotonne

Die Gespinstmotte ist aktuell wieder vermehrt in Gärten und Parks zu finden. Die Larven des eher unscheinbaren cremefarbenen Falters mit kleinen schwarzen Punkten hüllen mit ihren charakteristischen weißen Gespinsten Bäume und Sträucher ein und ernähren sich von den Blättern. So befallene Pflanzen tragen einen erheblichen Schaden davon. Zudem ist eine weitere Ausbreitung durch das wiederholte Eierlegen der geschlüpften Falter zu befürchten. Aus diesem Grund sollten die Gespinste frühzeitig entfernt werden.

„Die effektivste Methode zur Bekämpfung der Gespinstmotte ist das mechanische Entfernen der Gespinste“, informiert Lena Linne, Klimaschutzmanagerin der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock. Dies könne durch Abschneiden und Verbrennen der befallenen Zweige oder durch manuelles Absammeln der Gespinste erfolgen. „Es ist wichtig, diese Maßnahmen frühzeitig durchzuführen, bevor die Raupen zu erwachsenen Motten werden und neue Eier legen“, betont sie. 

Abgeschnittene Zweige und entfernte Gespinste können im Restmüll, kleinere Mengen auch in der Biotonne entsorgt werden. „Auf keinen Fall sollten die Gespinste auf den Kompost geworfen werden, da von dort die Raupen einfach zum nächsten Baum gelangen könnten“, mahnt Linne.

Eine weitere Möglichkeit, die Population der Gespinstmotten zu reduzieren, ist der Einsatz von natürlichen Fressfeinden, wie zum Beispiel Vögel oder spezielle Schlupfwespen. „Das Anbringen von Nistkästen in der Nähe der Pflanzen kann Vögel anziehen, um die Raupen noch vor der Verpuppung zu fressen“, sagt Linne. Nur in schwerwiegenden Fällen könne der Einsatz von Insektiziden notwendig sein. „Dabei sollten biologisch abbaubare und umweltfreundliche Produkte bevorzugt und die Anweisungen des Herstellers genau befolgt werden, um Schäden an anderen Insekten und der Umwelt zu minimieren“, warnt die Klima- und Umweltexpertin.

Es gibt jedoch auch präventive Maßnahmen, um einem Befall mit den Gespinstmotten vorzubeugen: „Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge. Regelmäßige Pflege und eine ausgewogene Düngung können die Abwehrkräfte der Pflanzen stärken und so den Befall durch Gespinstmotten reduzieren“, rät sie.

Info:

Die erwachsenen Gespinstmotten werden ca. einen Zentimeter groß. Sie sind eher unauffällig mit schmalen, weißen oder grauen Flügeln, die oft schwarze Flecken aufweisen, wie die Raupe auch. Die Weibchen der Gespinstmotte legen ihre Eier auf Zweigen und Jungtrieben ab und bedecken diese mit einem schützenden Sekret. Bereits wenige Wochen später schlüpfen die ersten Larven, die für die charakteristischen weiß-silbrigen Gespinste in Büschen und Bäumen verantwortlich sind. Nachdem sie sich an den Blättern satt gefressen haben, verpuppen sich die Raupen im Juni und werden innerhalb von zwei Wochen zu fertigen Faltern, die sich dann paaren und den Kreislauf von Neuem beginnen.

Tipps zum Erkennen und der Bekämpfung der Gespinstmotte finden sich auch im Internet, zum Beispiel auf www.mein-schoener-garten.de.

Gespinst_Strauch
Auf diesem Weißdorn-Strauch haben sich die Raupen bereits an den Blättern der Pflanze gütlich getan. Ein zeitnahes Entfernen der mit Gespinsten verhüllten Zweige hilft, den Kreislauf zu durchbrechen und damit eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Foto: Stadt SHS.

Gespinstmotte

Charakteristische Erscheinung. Die erwachsenen Gespinstmotten werden ca. einen Zentimeter groß. Sie sind eher unauffällig mit schmalen, weißen oder grauen Flügeln, die oft schwarze Flecken aufweisen, wie die Raupe auch. Auf dem Foto ist die Traubenkirschen-Gespinstmotte zu sehen. Foto: pixabay.de, Hans.