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Kronkorken für Therapiehunde

Augustdorfer Betreuungskompanie unterstützt die „Aktion Pfötchen“ 

Die Betreuungskompanie für zivilberufliche Aus- und Weiterbildung von Soldatinnen und Soldaten in der Augustdorfer Rommel-Kaserne unterstützt seit Herbst des vergangenen Jahres die Finanzierung von Therapie- oder Assistenzhunden für psychisch belastete Bundeswehrangehörige. Dafür sammelt die Truppe um Kompaniechef Martin Waltemathe seit mehreren Monaten Kronkorken, Deckel und Metallverschlüsse von Getränkeflaschen aller Art. Damit unterstützen die rund 120 Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer die „Aktion Pfötchen“ des Soldatenhilfswerkes der Bundeswehr. Auf Initiative von Hauptfeldwebel Alexander Schmidt von der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt kamen seit 2019 durch die Sammelaktion über 60.000 Euro an Spendengeldern zusammen.

An zahlreichen Bundeswehrstandorten im gesamten Bundesgebiet beteiligen sich Kompanien, Verbände, Betreuungsbüros und Lehreinrichtungen an der Wohltätigkeitsaktion. So kamen im vergangenen Jahr über 60 Tonnen Kronkorken und Metallverschlüsse zusammen. In der Augustdorfer ZAW Betreuungsstelle war es Kristian Schulz, der Einheitsführer Martin Waltemathe von der Aktion erzählte. „Als ich von der tollen Initiative gehört habe, war sofort klar: da machen wir mit“, berichtet der Offizier. Und so sammelt Kristian Schulz seit mehreren Monaten fleißig Kronkorken für den guten Zweck. Der Marinesoldat, der noch bis Juni seine Berufsausbildung zum Mechatroniker absolviert, weiss als erfahrener U-Boot-Fahrer um die psychischen Belastungen, die Einsätze im Ausland mit sich bringen. „Die meisten Kameradinnen und Kameraden bewältigen die Einsätze ohne Probleme“, so Schulz. Trotzdem sind gesundheitliche Folgen nicht auszuschließen. Gerade Soldatinnen und Soldaten die aufgrund ihrer Einsatzerlebnisse an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, finden sich im Alltag nur schwer zu recht.

Speziell ausgebildete Therapie- oder Assistenzhunde sind daher eine unverzichtbare Stütze für einsatzgeschädigte Soldatinnen und Soldaten auf dem Weg in Richtung Normalität. Die Ausbildung der Hunde kann bis zu 25.000 Euro kosten, die oftmals durch die Betroffenen zu tragen sind. Die „Aktion Pfötchen“ unterstützt daher seit fast fünf Jahren Einsatzgeschädigte bei der Finanzierung der Helfer auf vier Pfoten. Initiator Alexander Schmidt weiß als Betroffener um den großen Wert eines Assistenzhundes.

Seit sieben Jahren hilft „Schnuffel“ dem Berufssoldaten bei der Bewältigung seines Alltages. Nach zahlreichen Auslandseinsätzen auf dem Balkan, in Afghanistan und West-Afrika gibt es auch am Bundeswehrstandort Augustdorf Soldatinnen und Soldaten, die nach traumatischen Erlebnissen im Einsatz Hilfe und Unterstützung brauchen. Und so wirft die Truppe von Kompaniechef Waltemathe auch zukünftig Kronkorken, Metallverschlüsse und Deckel nicht in den Abfalleimer sondern in die blaue Sammelbox von U-Bootfahrer Kristian Schulz. 

Weitere Informationen zur Aktion Pfötchen sind im Internet unter www.kronkroken-fuer-therapiehunde.de abrufbar.

Foto: Bundeswehr / Adriana Landowski