Die Robees mag jedes Kind
Augustdorf, Grundschule in der Senne.
Mathe ist langweilig? Nicht wenn Reinhard Stükerjürgen vom RS-Workshopteam mit seinen Robees in die Schule kommt. Der Fachmann für spielerische Workshops gestaltete eine „Naturwissenschaftliche Woche“ in der Augustdorfer offenen Ganztagsschule „In der Senne“.
Die Woche voller Denkanstöße war möglich, weil die Osthushenrich-Stiftung das Projekte mit 2.250 Euro unterstützte. Die in Gütersloh ansässige Stiftung fördert die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in OWL.
Robees sind kleine Roboter, die auf ihren Rädern hin und her fahren. Sie können analog programmiert werden, sind aber bei einer entsprechenden Programmierleistung in der Lage, auf einem kleinen Buchstabenteppich so lange Felder anzufahren, bis sich ein gewünschtes Wort ergibt.
Die Roboter sind die Lieblinge aller Kinder, aber Reinhard Stükerjürgen und seinen Kolleginnen und Kollegen vom Workshoptermin haben im Lauf der Woche viele andere Materialien und Ideen in die Augustdorfer Grundschule mitgebracht.
Beispielsweise die „Jumbo-Bausteine“, mit denen Kinder Bauwerke errichten können, die größer als sie selbst sind. Das setzt allerdings Grundkenntnisse der Statik voraus, die die Bauherren so nebenbei erlernen. Oder die Magnetarchitektur, die tatsächlich jedes Kind so faszinierte, dass im Gruppenraum der OGS eine halbe Stunde ungewohnte Stille herrschte.
„Kinder interessieren sich grundsätzlich für alles“, sagt Reinhard Stükerjürgen. „Man muss das Projekt nur richtig vorbereiten. Außerdem setzen wir immer auf die Sinne.“ Stükerjürgen, der das Workshop-Unternehmen aus Rietberg vor 22 Jahren gründete, hat in dieser Zeit viele Talente entdeckt. „Manchmal fallen einem diese Kinder erst auf den zweiten Blick auf“, sagt er. „Oft sind es Kinder, die still die Sachen ausprobieren und sich nicht ablenken lassen.“
Katharina Meerkötter, Caritas-Mitarbeiterin in der offenen Caritas-Ganztagsschule in der „Grundschule in der Senne“, hat beobachtet, wie gut die Gruppe während der Projektwoche zusammenwächst. Die Kinder, die sich vorher nicht kannten – oft auch verschiedene Sprachen sprechen – sind am Ende der Woche ein gut funktionierendes Team geworden.
Das ist das Gute an Mathe und Naturwissenschaften. Dort reicht eine Sprache, nämlich die der Logik. Leichter kann Verständigung nicht gelingen, als gemeinsam eine Robee zu programmieren, Magnetsteine zusammenzusetzen oder einen hohen Turm zu bauen.